Die Entstehung der Schwäbischen Alb

Sportlich sind sie, die Grafensteige. Mindestens einmal geht es vom Tal auf die Hochfläche der Schwäbischen Alb und wieder zurück. Den Wegeverlauf haben wir den Planern der Wanderwege zu verdanken, aber woher kommt eigentlich die markante steile Stufe der Schwäbischen Alb und die schönen Aussichtsfelsen?

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Die Gesteinsschichten

Die Schwäbische Alb war einstmals Teil eines sehr großen Ozeans welcher weite Teile Europas bedeckte. Die Gesteine der Schwäbische Alb entstanden während der Zeit des Jura vor zirka 200 bis 150 Millionen Jahren und stellen Ablagerungen dieses Ozeans dar. Die Ablagerungen bestehen größtenteils aus mächtigen Schichten aus Ton, Kalk und Mergel. Diese Schichten werden nach ihrer Farbe in drei Hauptformationen eingeteilt und heißen von unten nach oben Lias (Schwarzer Jura), Dogger (Brauner Jura) und Malm (Weißer Jura). Die Albhochfläche wird vor allem durch den Weißen Jura gebildet, das Albvorland durch den Schwarzen Jura und Braunen Jura. Insbesondere im Bereich des Albtraufs an den unteren Steilhängen steht der Braune Jura an.

Der Albtrauf

Durch zwei tektonische Prozesse (Hebung des Oberrheingrabens und Faltung der Alpen durch die Kollission der eurasischen mit der afrikanisch-adriatischen Platte) wurde die sogenannte südwestdeutsche Großscholle nach Südosten gekippt und die nordwestliche Seite der Schwäbischen Alb exponiert und seither nach und nach abgetragen. Diese nordwestliche Steilstufe der Schwäbischen Alb wird auch Albtrauf genannt. Sie überragt das Albvorland zum Teil um 300 Meter und bildet eine deutliche sichtbare Grenze.

Die Felsen

Der die Steilstufe des Albtraufs bildende Weiße Jura besteht aus nahezu reinem Calcit. Mergeln, Kalkbänken und Massenkalken (Riffen) wechseln sich hier ab. Riffe sind uns heute aus tropischen Meeren bekannt und auch damals herrschten bei der Bildung der Riffe tropische Bedingungen. Durch dieses warme Klima konnten riffbildende Organismen wie Korallen hier leben und riffbildende Prozesse stattfinden. Aus diesen Riffen entstand der sogenannte Massenkalk. Dieses Gestein ist härter und widerstandsfähiger als die ihn umgebenden gebankten Kalke der anderen Meeresablagerungen. Die Massenkalke hielten den Jahrmillionen der Verwitterung und Erosion besser stand und wurden so im Verhältnis zu ihrer Umgebung herausgearbeitet und stehen uns heute als wunderschöne Aussichtsplattformen zur Verfügung.