Bären- und Nebelhöhle - Beeindruckende Zeugen der Erdgeschichte unter der Schwäbischen Alb
Die Gemeinde Sonnenbühl kennt man vor allem dank ihrer unterirdischen Schönheiten. Sowohl die Nebelhöhle als auch die Bärenhöhle, mit der mit ihr verbundenen Karlshöhle, sind Tropfsteinhöhlen mit teilweise sehr schönen Stalagmiten und Stalagtiten.
Die Schwäbische Alb hat erdgeschichtlich Einiges zu bieten. Die faszinierende Geschichte der Albentstehung beginnt vor 200 Millionen Jahren. Damals bedeckte das Jurameer die Flächen des Mittelgebirges, das sich heute zwischen Stuttgart und dem Bodensee erstreckt. Die Zeugnisse der vergangenen Jahrmillionen sind vielfältig auf der Alb zu finden: Es gibt Meteorkrater, Vulkanschlote, Fossilienfundstellen und natürlich – Höhlen.
Zwei unabdingbare Faktoren haben zur reichhaltigen Höhlenbildung beigetragen. Zum einen das Wasser. Zum anderen der für die Alb typische Kalkstein, der stetig durch die Kraft des Regen- oder Grundwassers ausgewaschen wurde. So ist über die letzten Jahrmillionen die höhlenreichste Region Europas entstanden. Seit 2002 ist die Schwäbische Alb als Nationaler Geopark ausgezeichnet worden und bietet mit einer großen Zahl von Schauhöhlen die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von der spannenden Erdgeschichte zu machen.
Die Bärenhöhle ist nur ein beeindruckendes Beispiel dieses weitläufigen Höhlensystems. Sie ist wohl die bekannteste Schauhöhle der Schwäbischen Alb. Entdeckt und Besuchern zugänglich gemacht, wurde die Höhle bei Erpfingen allerdings erst vor 50 Jahren.
Das mit Kalk angereicherte Wasser hat die vielen imposanten Tropfsteine geschaffen. In überwältigend großer Zahl verzaubern die Stalaktiten und Stalagmiten der Bärenhöhle die Besucher. Die zahlreichen Knochen von Bären, die in der Höhle gefunden wurden, gaben der Bärenhöhle ihren Namen. Ein Bärenskelett weist im hinteren Teil der Höhle auf Funde der ehemaligen tierischen Bewohner hin.
Entdeckt wurde die Bärenhöhle erst 1949. Sie liegt in der Nähe von Sonnenbühl-Erpfingen im Gestein des weißen Jurakalks. Sie ist auf über 250 m begehbar und besticht sowohl durch ihre schönen Tropfstein- und Deckenbildungen als auch durch den breiten Fundhorizont, der vom Pleistozän vor über 1,5 Mio. Jahren bis in die Frühe Neuzeit im 17. Jahrhundert reicht. Die Temperatur beträgt ganzjährig 8-10° Celsius.
Die Nebelhöhle liegt im Gestein des weißen Jurakalks unweit von Sonnenbühl-Genkingen. Sie ist auf rund 450 m begehbar. Die Temperatur beträgt das ganze Jahr über 8-10° Celsius. Die Nebelhöhle ist nicht nur eine der längsten und schönsten, sondern auch eine der ältesten Schauhöhlen der Schwäbischen Alb. Bereits 1596 berichtet der Tübinger Geschichtsschreiber Martin Crusius, dass „darein die Leuthe offt mit Lichtern gegangen und kein Ende haben finden können.“ Schon 1715 erscheint die erste ausführliche Beschreibung der Höhle im Druck, weil – so die Begründung – fast täglich einzelne Personen und kleinere Gruppen die Höhle besuchen. Der Höhlentourismus hat hier also lange Tradition.
Öffnungszeiten:
Bärenhöhle: 1. April bis 31. Oktober: tägl. 9:00 bis 17:30 Uhr
November und März: Sa. + So + Feiertage 9 - 17 Uhr
Dezember bis Februar: Winterpause und Fledermausschutz
Die Temperatur beträgt ganzjährig 8-10° Celsius
Die Bärenhöhle kann auf eigene Faust oder im Rahmen einer Führung erkundet werden. Diese finden laufend statt. Führungen und Auskunft unter 07128 – 635 (Bärenhöhle).
Nebelhöhle: 1. April bis 31. Oktober: tägl. 9:00 bis 17:30 Uhr
November und März: Sa. + So + Feiertage 9 - 17 Uhr
Dezember bis Februar: Winterpause und Fledermausschutz
Die Nebelhöhle kann selbstständig begangen werden. Führungen nur für Gruppen ab 20 Personen. Auskunft unter 07128 - 605 (Nebelhöhle).
Gemeinde Sonnenbühl
Hauptstraße 2
72820 Sonnenbühl
Telefon: 07128 - 925-0
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