Badekuren in Bad Urach im Aufschwung (18.07.2022)

In den letzten Jahrzehnten beanspruchten nur wenige Patienten das Angebot einer ambulanten Badekur. Grund dafür war die Gesundheitsreform der Bundesregierung 1996. Es wurde beschlossen, dass ambulante Badekuren nicht mehr von den Krankenkassen übernommen werden, was bundesweit zu Umsatzeinbrüchen in Kurorten führte. Inzwischen steigt die Nachfrage wieder. „Es hilft natürlich die Gesetzesänderung im letzten Jahr“, sagte Herr Clement. Nach 25 Jahren sind ambulante Badekuren nun wieder eine Pflichtleistung der Krankenkassen. Dr. Kaiser führte aus: „Früher hat man immer nur Krankheiten behandelt, aber nie an Prävention gedacht.“ Inzwischen hat aber ein erneutes Umdenken stattgefunden. Schweren Krankheiten kann durch die ambulante Vorsorgeleistung vorgebeugt werden indem präventive Therapien stattfinden.

Die Badeärzte Dr. Holder und Dr. Kaiser betreiben ihre orthopädisch-chirurgische Praxis in den Gebäuden der Ermstalklinik in Bad Urach und betreuen seit einem halben Jahr die Badekur-Patienten in Bad Urach. Denn jeder, der eine Badekur machen will, muss währenddessen von einem Badearzt betreut werden, dort erhalten die Patienten die notwendigen Rezepte und Verschreibungen. Badekuren können über den Hausarzt oder über die Badeärzte beantragt werden. Der Antrag muss dann von der Krankenkasse genehmigt werden. In der Regel liegt die Dauer einer Badekur bei drei Wochen mit drei bis fünf Behandlungen pro Tag, so können die Therapien am besten ihre Wirkung entfalten. Je nach Krankheitsbild verschreiben die Badeärzte Bewegungsbäder, Physiotherapie, Fango, Massagen, Krankengymnastik etc. Es werden auch Seminare angeboten, wie Ernährungsschulungen, Raucherentwöhnung oder Gesprächstherapien. Das breite Angebot der Leistungsträger in Bad Urach wird in den nächsten Monaten ergänzt und optimiert. Die Zusammenarbeit der Bad Uracher Gesundheitseinrichtungen wird dabei eine wichtige Rolle spielen.

Bild v.l.n.r.: Torsten Clement, Dr. Holder, Dr. Kaiser