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Bad Uracher Höhenfreibad bleibt geschlossen

Stadtverwaltung und Gemeinderat planen weitreichende Sanierung

Der Bad Uracher Gemeinderat hat bei seiner gestrigen Sondersitzung mit großer Mehrheit beschlossen, das Höhenfreibad in diesem Jahr nicht zu öffnen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren die Corona-Vorgaben zur Öffnung von Bädern in Baden-Württemberg, die nach Beurteilung vieler Stadträte nur mit sehr großem Aufwand umzusetzen gewesen wären.

Nach der Verordnung des Landes wäre die Zahl der Besucher, die sich gleichzeitig auf dem Gelände des Bad Uracher Höhenfreibades aufhalten hätten dürfen, auf 600 Gäste beschränkt gewesen. Nur 70 von diesen Besuchern hätten zeitgleich im Wasser sein dürfen. Und auch der Schwimmbetrieb selbst wäre streng reglementiert gewesen. Pro 50-Meter-Bahn sind laut Landesregierung zehn Schwimmer zugelassen, die in einer Art Einbahnsystem schwimmen und danach das Becken wieder verlassen müssten. Die Zahl der Gäste, die auf den Liegewiesen sein dürfen, wäre ebenfalls beschränkt gewesen. Toiletten und Umkleiden hätten so eingerichtet werden müssen, dass die Besucher so wenig wie möglich miteinander in Kontakt kommen. „Mit Badespaß hat das alles nichts mehr zu tun“, wie viele Stadträte die Situation bei einer zuvor stattgefundenen Besichtigung des Bades einmütig beurteilten.      

Auch der Zugang zum Bad selbst hätte die Stadt vor größere Herausforderungen gestellt. Um zum Beispiel enge Warteschlangen zu vermeiden, hätte man den Zutritt durch Online-Ticketbuchungen steuern müssen. Eine spezielle Reinigung und Desinfizierung der Örtlichkeit wäre zweimal täglich notwendig gewesen, wofür das Bad dann wiederum für zwei Stunden hätte geschlossen werden müssen.

Ein weiterer maßgeblicher Grund für die Entscheidung das Höhenfreibad nicht zu öffnen,  war auch der wirtschaftliche Aspekt. Durch die Vorgaben hätte es einen organisatorischen und personellen Mehraufwand gegeben, der rund 160 000 Euro betragen hätte. Zusammen mit den Aufwendungen für den regulären Freibadbetrieb, hätte die Stadt in diesem Jahr ein Defizit von insgesamt über 600 000 Euro zu tragen gehabt.

Der Gemeinderat und die Verwaltung sahen in der Entscheidung das Bad nicht zu öffnen, aber auch eine Chance. Die Schließzeit soll nun dazu genutzt werden, das Bad in wichtigen Bereichen zu sanieren. So soll zum Beispiel die rund 30 Jahre alte Heizanlage des Freibades erneuert werden und auch die Umkleidekabinen bedürfen dringend einer Renovierung. Zudem soll eine bauliche Optimierung des Eingangsbereiches vorgenommen und ein weiteres attraktives Angebot im Kinderbereich geschaffen werden.

„Mit dem Geld, das wir durch eine Nichtöffnung des Freibades in diesem Jahr einsparen, können wir bereits einen großen Teil unserer geplanten Investitionen und Baumaßnahmen finanzieren“, wie Bürgermeister Elmar Rebmann die Vorteile einer Schließung gegen Ende nochmals zusammenfasste.

Der Bürgermeister und die Räte sind sich bewusst, dass man so leider in diesem Jahr kein Freibad-Angebot für Schüler, Familien und Fitnessschwimmer machen könne, dass aber dafür das „Uracher Juwel“ Höhenfreibad im nächsten Jahr wieder in neuem Glanz erstrahlen wird. 

(PR/BM)