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Laichinger Tiefenhöhle

Die Laichinger Tiefenhöhle ist die einzige zur Schauhöhle ausgebaute - und so für die Öffentlichkeit zugängliche - Schachthöhle in Deutschland.

Mit 80 m Tiefe und 1.253 m Gesamtlänge zählt sie zu den bedeutendsten Karstobjekten der Schwäbischen Alb. Über zahlreiche Eisentreppen absteigend, kann der Besucher gewaltige Schächte und große Hallen bewundern. Für den 330 m langen Weg, der bis 55 m Tiefe hinabführt, benötigt der Besucher etwa 40 Minuten.

Ein Gang durch die Höhle öffnet dem Besucher Einblicke in den geologischen Aufbau der Kalksteine des Weißen Juras, die hier als kompakter und massiger Riffkalk ausgebildet sind. Zahlreiche riffbildende Schwämme sind an den Höhlenwänden sichtbar. Bis in 28 m Tiefe ist der Riffkalk nachträglich zu Dolomit umgewandelt worden, was dem Gestein eine löchrig-poröse Struktur verleiht.

Die Orientierung der Gänge und Schächte verhilft dazu, Alter und Entstehung der Tiefenhöhle mit der geologischen Geschichte der umgebenden Alblandschaft in Verbindung zu bringen. Weil man hier neben dem Studium des geologischen Aufbau der Mittleren Alb auch den etwa fünf Millionen Jahre dauernden Verkarstungsprozess nachvollziehen kann, wird die Laichinger Tiefenhöhle als „Geologisches Röntgenbild der Schwäbischen Alb“ bezeichnet.
Die im Herbst 1892 von Johann Georg MACK beim Schürfen nach Dolomitsand entdeckte Höhle wird von den Mitgliedern des Höhlen– und Heimatvereins Laichingen e.V. betreut. Sie betreiben auch ein Rasthaus, in dem sich der Eingang zur Tiefenhöhle sowie das Höhlenkundliche Museum befinden. Tiefenhöhle und Höhlenmuseum bilden ein Informationszentrum zum Thema „Karstlandschaft und Höhle“, das auf der Schwäbischen Alb und weit darüber hinaus einmalig ist. Sie leisten einen wichtigen Beitrag, besondere Einblicke in die für die Schwäbische Alb charakteristische Welt der Höhlen zu gewähren. Deshalb sind seit 2006 beide Einrichtungen als Infostelle auch Tor zum GeoPark Schwäbische Alb.

Erlebnisse Ausflugsziele Laichinger Tiefenhöhle Kleine Halle 2
Laichinger Tiefenhöhle - © Höhlen- und Heimatverein Laichingen e.V. - Fotograf: Andreas Schober

Höhlenkundliches Museum im Rasthaus Tiefenhöhle

Im Höhlenrasthaus befindet sich ein Museum, das inhaltlich auf die Karst- und Höhlenkunde (Speläologie) und ihre Teildisziplinen ausgelegt ist. Das Phänomen „Höhle“ und die Beziehung zwischen Mensch und Höhle steht im Vordergrund der Ausstellung, die aber auch auf die Voraussetzungen zur Entstehung von Karsthöhlen eingeht, den geologischen Werdegang eines Höhlensystems beschreibt und schließlich die Stellung von Höhlen als wesentliches Element der Karstlandschaft erklärt. Im Zentrum des Museums präsentiert sich der feste Höhleninhalt (Sedimente, Sinter und Höhlenminerale) mit dessen Funktion als geologische Zeitmarke und Paläoklima-Archiv. Es folgen im letzten Drittel Erläuterungen über fossile und rezente Lebewesen in Höhlen, über die Höhle als Ökosystem und schließlich über Höhlenschutz und Technische Höhlenforschung. Neben Befahrungstechniken von Höhlen wird dort speziell auf deren Vermessung und die Darstellung in Plänen eingegangen. Ein 12-minütiger Film berichtet über die Forschungsarbeiten der Speläologen unter Tage.
Das Museum richtet sich zum einen an Wanderer, Erholungssuchende und Freunde der Karstlandschaft Schwäbische Alb. Es spricht  aber auch Lehrer, Schüler und Studenten an, die im Biologie- und Erdkunde-Unterricht oder im Rahmen von Projekttagen und Exkursionen mit dem Thema „Höhle und Karst“ in Berührung kommen.

Erlebnisse Ausflugsziele Laichinger Tiefenhöhle Blick ins Höhlenmuseum 3
Höhlenmuseum der Laichinger Tiefenhöhle - © Höhlen- und Heimatverein Laichingen e.V. - Fotograf: Andreas Schober

Karstkundlicher Wanderweg

Ein 11,5 km langer Karstkundlicher Wanderweg beginnt bei der Laichinger Tiefenhöhle. Er wurde angelegt, damit nach dem Besuch von Tiefenhöhle und Höhlenmuseum auf eigene Faust die Albhochfläche mit ihren Karsterscheinungen erwandert bzw. erkundet werden kann. Der Weg führt durch die für die mittlere Schwäbische Alb typische Kuppenlandschaft, vorbei an Trockentälern, Erdfällen und Hülen. Besonders zu erwähnen ist die Vogts Grub –  eine der größten Dolinen auf der Schwäbischen Alb mit einem Durchmesser von 50 Metern und einer Tiefe von 10 Metern – sowie der Hohle Stein – eine aus einer einzigen Halle bestehenden Höhle mit 260 qm Grundfläche.

Öffnungszeiten
von Palmsonntag bis Anfang November (Ende Herbstferien Baden Württemberg) täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr
Der Karstkundliche Wanderweg ist immer begehbar.

Höhlen- und Heimatverein Laichingen
Höhleweg 220
89150 Laichingen
Tel.: 07333 5586
http://www.tiefenhoehle.de/

Rasthaus Tiefenhöhle / Anmeldung
anmelden@tiefenhoehle.de